Flexibilität und Bedarfsorientierung
Da Prozesse nicht geradlinig bzw. stufenförmig verlaufen, sondern dynamische Komponenten enthalten und Korrekturen im Hilfegeschehen notwendig machen, richten wir unsere Interventionen am Bedarf des Einzelnen aus.
In diesem Sinne ist der gezielte Einsatz einzelner Elemente in anderen Hilfearten möglich und ausgerichtet am spezifischen Bedarf des einzelnen Kindes oder Jugendlichen. So können z. B. familientherapeutisch orientierte Beratungsangebote, Gruppenarbeiten ebenso, wie aggressionsbezogene Selbstkontrolltrainings im Rahmen der verschiedenen Hilfeformen vereinbart und geleistet werden.
Besonderes Merkmal ist ebenso eine hohe Flexibilität in der zeitlichen und örtlichen Ausgestaltung unserer Hilfen je nach Bedarf der Adressaten.
Orientierung für die Ausgestaltung sind die individuell im Hilfeplan vereinbarten Inhalte und Ziele.
Empowerment
Unser Ziel ist es, Ressourcen und Selbsthilfekräfte der Adressaten so zu entwickeln, dass langfristig weiterführende Hilfen nicht mehr erforderlich sind.
Die Befähigung der Adressaten zu autonomer Alltagsbewältigung und Lebensorganisation steht für uns im Vordergrund. Handlungsziel ist es, die vorhandenen Fähigkeiten von Adressaten zu aktivieren, auszubauen und dadurch wieder selbstbestimmt und autonom den Alltag bewältigen zu können.
Partizipation
Die Kindern und ihre Eltern haben unterschiedliche Möglichkeiten, sich an der Ausgestaltung des Hilfeprozesses zu beteiligen. Wichtig ist es allen Beteiligten Raum zu gegen, eigene Interessen selbstständig zu vertreten und Aushandlungsprozesse sowie Konfliktlösungsstrategien zu erlernen. Beteiligungsmöglichkeiten sind u.a. die Hilfeplanung, die Kinderkonferenz in der Systemischen Tagesgruppe „STA-TION“, die Alltagsgestaltung und Befragungen. Die konkrete Umsetzung im Alltag wird regelmäßig im Rahmen von Teamentwicklungsprozessen mit einbezogen und weiterentwickelt.
Beschwerdemanagement
Während des gesamten Hilfeprozesses werden Rückmeldungen und Vorschläge aller Beteiligten aufgenommen und im Rahmen des Beschwerdemanagements bearbeitet, um die Qualität unserer Angebote stetig weiterzuentwickeln. Im Hilfeprozess kann es u.a. zu Konflikten und Schwierigkeiten kommen. Um diesen konstruktiv zu begegnen, ist es uns wichtig, diese offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Die Kinder in der Systemischen Tagesgruppe „STA-TION“ haben z.B. die Möglichkeit bei der regelmäßig stattfindenden Kinderkonferenz oder direkt beim Vertrauenserzieher, ihre Wünsche und Unzufriedenheit zu äußern. Je nach Alter und Fähigkeit der Kinder können auch schriftliche Anträge formuliert und diese an das Team übergeben werden oder in den „Meckerkasten“ eingeworfen werden.
Ebenso können die Kinder, Jugendlichen, Eltern sowie Kooperationspartner ihre Anregungen schriftlich formulieren, postalisch oder per E-Mail schicken, direkt an die Einrichtungsleitung bzw. beim personalverantwortlichen Geschäftsführer der Stellwerk Jugendhilfe gemeinnützigen GmbH abgeben.
Die Eltern der Kinder erhalten außerdem beim regelmäßigen Austausch im Rahmen der Elterngespräche, bei Elternabenden oder Familiennachmittagen die Möglichkeit, ihre Befindlichkeiten zu äußern.
Als einrichtungsexterne Beschwerdestelle kann von den Kindern, Jugendlichen und Eltern auch das Jugendamt Bautzen bzw. die Jugendhilfeplanerin des Landkreises Bautzen genutzt werden.
Alle angesprochenen Verbesserungsvorschläge oder Kritiken werden im Fachteam besprochen. Zusätzlich besteht die Gelegenheit, sich die betreffenden Personen einzuladen und gemeinsam mit ihnen nach Lösungs- und Verbesserungsvorschlägen zu suchen.
Am Ende der Hilfe wird gemeinsam mit der Familie der Hilfeprozess evaluiert und dokumentiert.
Familienstärkung
In unserer Arbeit hat die Familienstärkung oberste Priorität. Aufgrund der Bedeutung der emotionalen Bindung von Eltern und Kind sehen wir in der Stärkung der Familie als Einheit die wichtigste Grundlage für die positive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Lösungsorientierung
Gemeinsam mit unseren Adressaten arbeiten wir konsequent an Lösungen und Handlungsoptionen. Dabei geht es uns im Sinne des lösungsorientierten Ansatzes weniger um die Analyse von Problemen, als viel mehr um verschiedene Blickwinkel und Betrachtungsweisen, die Vergrößerung der Vielfalt und Perspektiven für den Einzelnen.
Ressourcenorientierung
Wir motivieren die Adressaten, ihre persönlichen und familiären Potentiale und Ressourcen neu zu entdecken, zu nutzen und auszubauen, um die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens zu erweitern und zu stärken.
Case Management
Im Sinne eines Case-Management-Konzeptes verstehen wir uns als Vermittler, Koordinatoren, Berater und Begleiter an der Schnittstelle unterschiedlicher Institutionen und Auftraggeber. Ziel ist es, ein tragfähiges Ressourcennetzwerk herzustellen und damit den Adressaten zur Selbständigkeit zu befähigen. Im Rahmen der Hilfe dienen u.a. auch Helferkonferenzen der Umsetzung von Hilfezielen und der Verständigung und Abstimmung der am Hilfeprozess beteiligten Fachkräfte.
Lebensweltorientierung
Arbeitsfeld unseres Handelns ist die Lebenswelt der Adressaten und deren kultureller und sozialer Hintergrund. Der Helfer hat eine anwaltliche Funktion für die Adressaten und respektiert die Selbstdeutungen und Problembewältigungsversuche der Familien.
Gemeinwesenorientierung
Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Institutionen, Organisationen und Fachdiensten im Sozialraum sehen wir als eine wichtige Grundlage, Kinder, Jugendliche und ihre Familien zu eigenverantwortlicher Lebensführung zu befähigen. Wir fördern sie durch Einbeziehung vorhandener Möglichkeiten am Gemeinwesen zu partizipieren und sich selbst einzubringen.
Familientherapeutische Orientierung
Unsere Arbeit orientiert sich an grundlegenden Modellen und Techniken der Familientherapie. Ansatzpunkt therapeutischer Interventionen, die im Rahmen einer intensiven und zeitlich begrenzten Arbeit stehen, ist die Familie des Einzelnen bzw. dessen soziales Bezugssystem.
Kindeswohlorientierung bei der Arbeit mit psychisch- und suchtbelasteten Familien
Unsere Arbeit mit psychisch erkrankten und suchtbelasteten Familien orientiert sich besonders an der Sicherstellung des Kindeswohls. Eine enge Zusammenarbeit mit dem entsprechenden professionellen Hilfesystem ist uns dabei sehr wichtig. Ziel ist es, die positive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in einem stabilen Lebensumfeld langfristig sicherzustellen.